Die Lage von Augst aus Daniel Bruckners Versuch einer Beschreibung

Die Karte mit Eintragung von Augst stammt aus dem zwischen 1748 und 1763 verfassten landeskundlichem Werk Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel, des Juristen Daniel Bruckner (1707-1781). Im letzten, 23. Band widmete er sich ausführlich der Ortschaft Augst und den dort gefundenen Hinterlassenschaften der antiken römischen Kolonie Augusta Raurica, die in dem teilkolorierten Kupferstich nach Zeichnungen Emanuel Büchels (1705-1775) kartographisch verortet wurden. Auf der Karte sind ein Tempel (A, heute als Tempel in der Grienmatt bekannt), das Theater (B, als Halbrund gut zu erkennen) sowie zahlreiche "Gemäuer" (E-K) verzeichnet und in der Bildunterschrift erläutert. Dabei wurde nicht nur das zu Basel gehörende Gebiet um Augst erfasst, sondern auch das östlich, in Vorderösterreich (durch die unterschiedlichen Wappen deutlich zu unterscheiden) gelegene Kaiseraugst mit den Mauern eines spätantiken castrums (H). Für seine Beschreibung konnte Bruckner auf die seit dem späten 16. Jh. in Augst betriebenen Forschungen aufbauen, hatte jedoch im Unterschied zu seinen Vorgängern den Anspruch, die antike Stadt umfassend darzustellen. Hierfür führte er mithilfe der örtlichen Bevölkerung sogar eigene Ausgrabungen und neue, umfängliche Geländevermessungen durch.