Kartographieren
Die frühneuzeitlichen Werke der Kartographie waren programmatische Ausdrucksmedien humanistischer Gelehrsamkeit. Im 16. Jahrhundert wurden erst in Antwerpen, und ab 1600 in Amsterdam, die bedeutendsten Land- und Weltkarten der Frühen Neuzeit gedruckt sowie die noch heute geltenden kartographischen Darstellungskonventionen entwickelt.
In den frühneuzeitlichen humanistischen Netzwerken nördlich der Alpen wurden Karten auch vielfach dazu genutzt, das historische Wissen zu verorten und zu visualisieren. Dies galt besonders für die antike Geschichte und die mit ihr verbundenen Artefakte. Insbesondere die Wiederentdeckung von Tacitus Historien und der Germania lösten unter Gelehrten eine enthusiastische Suche nach den topographischen Schauplätzen der geschilderten Ereignisse aus.